Schon lange der Gedanke, über das zu schreiben, was passiert. Mehrmals der Versuch. Aber alles scheiße. Spröde, aufgesetzt, distanziert, scheiße halt. Vielleicht hat Herrndorf ja recht und alle engagierte Literatur ist Schrott. Das sagt er so, wörtlich sogar. Schrott! Also nicht aus Prinzip, sondern einfach, weil es noch niemandem gelungen ist, welche zu schreiben, die kein Schrott ist. Die Konsequenz: Keine engagierte Literatur schreiben, auch nicht lesen, besser nicht mal dran denken.

   Wie denn auch? Utopie? Zu ideell. Dystopie? Zu real. Und „Armageddon“ zu drehen während der Komet näher kommt, wäre nicht einmal Bay eingefallen. Um die Apokalypse genießen zu können, wäre es eben doch hilfreich, wäre sie nicht real. Die Meisten werden wohl sagen, lieber gar nicht schreiben, sondern handeln. Aber darum geht es ja, Schreiben als Handeln, und das in einer Welt vor dem Untergang.

   Und was dann bleibt, ist eben doch Eskapismus. Aber richtig. Aus allen Rohren, bis zum letzten Mann: Eskapismus! Damit auch der letzte CDU-Gewohnheitswähler in den Kopf bekommt, dass diese Welt nur noch zum Fliehen gut ist.

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